Fabian in Ladakh

Meine Erlebnisse in Indien

Temple

22.05.-23.05.2004 Nubra Valley

Mit einem privaten Chauffeur waren wir im Jeep nun Richtung Nubra Valley unterwegs. Das Nubra Valley ist das nördlichste für Touristen zugängliche Gebiet Indiens. Weiter im Norden befinden sich nur militärische Kampf- und Sperrgebiete und die umstrittenen Gebiete, die sowohl von Indien wie auch von Pakistan bzw. China beansprucht werden. Um das Nubra Valley zu erreichen, muss man vom Indus Valley in Leh über den höchsten befahrbaren Pass der Welt fahren: den Khardung La. Der Bus fährt nur ein- oder zwei Mal in der Woche und als wir die in den kleinen Sardinenbüchsenbussen eingequetschten amerikanischen Backpackerinnen gesehen haben, waren wir froh, die strapaziöse siebenstündige Fahrt per privatem Jeep zurück legen zu können. Die Straßen sind für die extremen Klimaverhältnisse in gutem Zustand, weil die indische Armee den Pass ebenso benötigt und daher gut pflegt. Jedoch ist die Straße so eng, dass an alternierenden Tagen der Pass immer nur in jeweils einer Richtung befahren werden kann. Auf dem 18.380 Foot hohen Pass, etwa 5.600 m, muss man noch von einem Armeeposten eine Einreisegenehmigung abstempeln lassen. Auch der angeblich höchste Tempel der Welt befindet sich dort, wo sich auch ein Offizier der indischen Armee mit uns ablichten lassen wollte (Bild oben). Meine Kopfschmerzen waren jedoch wegen der Höhe so entsetzlich, dass ich nicht lange oben am Pass bleiben wollte und den Fahrer auf eine schnelle Fahrt abwärts gedrängt habe. Mir ging es dann wieder ein wenig besser.

Nubra Valley

Hinter dem Pass eröffnet sich dann nach einiger Fahrzeit dann das weite Nubra Valley, das duch die im Frühjahr durch die Flüsse rollenden Gesteinsmassen mit geformt wurde. Sehr beeindruckend und ich hatte wieder einmal das Gefühl, mich in einer anderen Welt zu befinden. Die Landschaft war so beeindruckend, dass jede Minute der Fahrt trotz der Strapazen auch gleichzeitig wunderschön war. Zunächst haben wir uns ein paar Sanddünen im Tal angesehen und einige Klöster abgeklappert. Auf einem buddhistischen Kloster oben auf einem Berg war ich doch überrascht, dass sich an den Zimmertüren der jungen Mönche statt Mantras vor allem Poster von Sylvester Stallone und Jennifer Lopez fanden. Auch hier also nicht mehr alles wie früher. Im Hauptort des Tales, einer verstreuten Siedlung, haben wir unser bescheidenes Mahl zum Abend serviert bekommen. Kartoffeln, Chapati und Dal (Fladenbrot und Linsen). Eine andere Wahl hatten wir nicht, da oben gab es keine stylishen Backpackerrestaurants. Aber ich war froh über die warme Mahlzeit und Chapati und Dal sind auch nicht das Schlechteste. Licht gab es über die Dieselgeneratoren nur kurzzeitig am Abend. Aber immerhin hat man uns dicke Decken gegeben, denn es wurde über Nacht wirklich sehr kalt.

Monastery

Am nächsten Tag stand der Besuch eines weiteren Klosters auf dem Programm, wo die frechen Klosterschüler herum tollten und auf den Boden spuckten. Die Gebäude sind einfach gehalten und erfüllen ihren Zweck. Nach dem Kloster mussten wir auch schon wieder den Rückweg antreten, um noch rechtzeitig über den Pass zu kommen. Der war nun vollkommen vernebelt und die Straßen mit Schnee bedeckt, zum Glück jedoch weiter befahrbar. Allerdings habe ich es gelegentlich mit der Angst zu tun gehabt, wenn wir über Schlaglöcher und Eispfützen gerattert sind und sich rechts neben mir der endlos tiefe Abhang aufgebaut hat. Zurück in Leh hab ich mir erstmal eine Runde Schlaf gegönnt.

Pass Kardung La

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